Autor Thema: Arbeitszeugnis - Zeitarbeit  (Gelesen 19608 mal)

Carina

  • Gast
Arbeitszeugnis - Zeitarbeit
« am: Juli 16, 2008, 16:11:29 Nachmittag »
Hallo,

ich habe vor etwa 2 Jahren bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Sie haben mir damals auch ein Arbeitszeugnis ausgestellt, aber es war ein Standardzeugnis und bezog sich wenig auf mich.
Als mir aber das Unternehmen in dem ich eingesetzt war, ein Zeugnis ausgestellt hat, habe ich die Zeitarbeitsfirma nicht weiter genervt.
Als ich dann erfahren habe, dass ich eigentlich von dem Kundenunternehmen kein Arbeitszeugnis (nur Referenzschreiben) bekommen hätte dürfen, habe ich die Zeit.-firma nochmal angeschrieben & folgendes Zeugnis erhalten:


Fr. X, geb. am 09.09.1986, war in der Zeit vom 30.10.2006 bis 31.01.3007 im Geschäftsbereich unserer Niederlassung  als Bürofachkraft tätig.
[Beschr. zum Unternehmen]
Fr. X war bei unserem Kunden der KUNDE im Einsatz und war dort mit verschiedenen Aufgabenstellungen betraut. Dazu zählten im Wesentlichen:
…..
Sie war hochmotiviert und realisiert stets die gesetzten Ziele.

Fr. X zeigte sich ausdauernd sowie belastbar und bewältigte auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen alle Aufgaben stets gut. Ihre fundierten Fachkenntnisse führten immer zu guten überzeugenden Lösungen und Ergebnissen bei den auszuführenden Tätigkeiten.

Fr. X zeichnete sich jederzeit durch einen guten effizienten Arbeitsstil aus. Komplexe Aufgaben löste sie dank ihrer guten Qualifikation und realistischen Einschätzung souverän. Die Leistungen von Fr. X führten bei unserem Kunden und uns zur vollen Zufriedenheit.

Ihr Verhalten zu Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets einwandfrei. Unserem Kunden gegenüber trat sie überaus zuvorkommend auf. FIRMA sowie das Kundenunternehmen wurden von ihr stets gut repräsentiert.

Das Arbeitsverhältnis endete am 31.01.2007. [sollte die Befristung erwähnt werden?]Wir danken Fr. X für die stets gute Zusammenarbeit und wünschen ihr für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute.


Ich finde, dass das Zeugnis ziemlich schlecht ausgefallen ist... und ihr?

Mike

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis - Zeitarbeit
« Antwort #1 am: Juli 18, 2008, 04:25:30 Vormittag »
Das ist insgesamt ein Dreier-Zeugnis (Note befriedigend). Aber kann man aus dem anderen Zeugnis denn überhaupt ersehen, dass du dort über eine Zeitarbeitsfirma eingesetzt warst? Wenn es aus dem Text nicht hervorgeht und das andere Zeugnis besser ist, dann brauchst du dies Zeugnis der Zeitarbeitsfirma ja gar nicht. Du muss ja auch im Lebenslauf nicht unbedingt auf die Zusammenhänge hinweisen. Wenn dir die andere Firma ein Zeugnis von sich aus ausgestellt hat, ist das meiner Ansicht nach völlig ok. Du hattest zwar keinen Anspruch darauf, weil Arbeitgeber ja die Zeitarbeitsfirma war, aber es ist durchaus keine Seltenheit, dass auch dort ein "Zeugnis" ausgestellt wird wo der Zeitarbeitnehmer eingesetz ist. Eigentlich müsste es zwar "Referenz" heißen, aber wen sollte die Überschrift stören?! Kann man ja vom Arbeitnehmer auch nicht erwarten, dass er diese ganzen vertraglichen Zusammenhänge zwischen der Zeitarbeitsfirma und dem Kunden der Zeitarbeitsfirma auseinander halten kann...
Abgesehen davon kannst du natürlich auch um eine Änderung/Aufwertung dieses Zeugnisses der Zeitarbeitsfirma bitten. Dazu kann man sich bei der Zeugnishotline (siehe oben) genauer beraten lassen.

Kytoma

  • Gast
Arbeitszeugnis - Zeitarbeit (Teil 1)
« Antwort #2 am: August 21, 2008, 12:09:50 Nachmittag »
Hallo zusammen!

Auch ich habe eine Frage bezüglich des Arbeitszeugnisses nach Beendigung der Beschäftigung für eine Zeitarbeitsfirma. Ich habe nachfolgendes Zeugnis erhalten und frage mich, ob das alles so stehenbleiben kann. Insbesondere wüsste ich gern, ob zwingend eine genaue Tätigkeitsbeschreibung ins Zeugnis muss, da ich ja nur 3 Monate dort beschäftigt war. Ich meine mich erinnern zu können, dass bei einer Tätigkeit von bis zu 3 Monate eine Tätigkeitsbeschreibung keine Pflicht ist. Ferner bin ich mir bei den Zeiten nicht immer sicher. Müsste alles im Zeugnis in der Vergangenheitsform stehen weil ich dort ja nicht mehr beschäftigt war, als das Zeugnis erstellt wurde...? Für Antworten auf diese Fragen bzw. weitere Kommentare, wenn etwas an dem Zeugnis auffällig ist, wäre ich dankbar:


Frau XY, geboren am XX.XX.XXXX in XXX, war vom 30.07.2007 bis zum 31.10.2007 über unser Unternehmen im Rahmen eines Arbeitnehmer-Überlassungsvertrages bei der FIRMA XXX, ADRESSE, tätig. Die FIRMA XXX vertritt als Rechtsberatungsgesellschaft die rechtlichen Interessen des XXX-Konzerns. Frau XY wurde dem Unternehmen in der Funktion einer Rechtsanwaltsfachangestellten in Vollzeit überlassen.

Aufgrund ihrer ausgezeichneten Auffassungsgabe hat sich Frau XY sehr schnell in ihr Aufgabengebiet als Rechtsanwaltsfachangestellte mit den Schwerpunkten Verkehrswegebau und Compliance eingearbeitet.

Frau XY verfügt über umfangreiche Fachkenntnisse. Sowohl quantitativ als auch qualitativ liegen ihre Leistungen weit über dem Durchschnitt.

... Ende Teil 1 (Platz hier ist begrenzt auf 2000 Zeichen >:(  )

Kytoma

  • Gast
Arbeitszeugnis - Zeitarbeit (Teil 2)
« Antwort #3 am: August 21, 2008, 12:10:53 Nachmittag »
... Teil 2


Als Sekretärin für zwei Rechtsanwälte mit den Schwerpunkten Verkehrswegebau und Compliance übernahm sie selbständig – auch in deren Abwesenheit – alle in diesem Bereich anfallenden Arbeiten ab dem Zeitpunkt der Zurkenntnisgelangung eines Rechtsfalles bis zu dessen Beendigung.

Frau XY verfügt nicht nur über die Fähigkeit, anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen, sondern ist auch in der Lage durch Ideenreichtum und konstruktive Vorschläge der Arbeit in einem Team wertvolle Impulse zu geben. Frau XY zeigt dabei jederzeit viel Eigeninitiative und Engagement und erfüllte alle ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit sowie zur vollsten Zufriedenheit unseres Kunden, der FIRMA XXX.

Des Weiteren verfügt Frau XY über sehr gute EDV-Kenntnisse und ist sicher in der Anwendung der internen Programme der FIRMA XXX. Sowohl die FIRMA XXX als auch wir haben Frau XY als eine belastbare, hilfsbereite und flexible Mitarbeiterin kennen und schätzen gelernt.

Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern sowie gegenüber den Operativen und Besuchern ist immer freundlich und vorbildlich. Aufgrund ihrer ausgesprochenen Zuverlässigkeit und Loyalität wird sie von Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen sehr geschätzt.

Frau XY wurde zum 01.11.2007 von der FIRMA XXX in ein festes Anstellungsverhältnis als Rechtsanwaltsfachangestellte in Vollzeit übernommen.

Wir danken Frau XY für die stets gute Zusammenarbeit und bedauern ihr Ausscheiden.

Für ihre weitere berufliche und private Zukunft wünschen wir Frau XY alles Gute und weiterhin viel Erfolg.


Kalli66

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis - Zeitarbeit
« Antwort #4 am: August 21, 2008, 16:13:02 Nachmittag »
Der Grund für die Zeichenbeschränkung auf 2000 Zeichen ist, dass es hier im Forum um konkrete Fragen gehen soll, z.B. "Was bedeutet der Satz...". So steht es ja auch in den Nutzungsbedingungen des Forums ganz oben. Eine komplette Analyse umfasst mehrere DinA4-Seiten. Denn im Grunde kann man zu jedem Zeugnissatz drei, vier Sätze zur Auswertung sagen (was es bedeutet, was fehlt, was auffällt…), so wie es im "Zeugnistest" gemacht wird (siehe Beispiel unter www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php). Mit alternativen Formulierungen kämen dann noch mal ein bis zwei Seiten dazu. Daher empfehle ich dir, mit einer konkreten Frage zu beginnen oder einfach den Zeugnistest zu machen.

Kytoma

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis - Zeitarbeit
« Antwort #5 am: August 22, 2008, 09:32:03 Vormittag »
... wer lesen kann.... aber lassen wir das. In meinem Einleitungstext stehen sogar zwei(!) meiner Meinung nach doch sehr konkrete Fragen...

Sprossel78

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis - Zeitarbeit
« Antwort #6 am: August 22, 2008, 16:18:19 Nachmittag »
Ich meine mich erinnern zu können, dass bei einer Tätigkeit von bis zu 3 Monate eine Tätigkeitsbeschreibung keine Pflicht ist.
Nein, ein qualifiziertes Zeugnis muss die Aufgaben nennen und die Leistungen bewerten. Welchen Sinn sollte der Verzicht auf eine angemessene  Aufgabenbeschreibung machen, wenn gleichzeitig die Leistung im Detail bewertet wird? 

Ferner bin ich mir bei den Zeiten nicht immer sicher. Müsste alles im Zeugnis in der Vergangenheitsform stehen weil ich dort ja nicht mehr beschäftigt war, als das Zeugnis erstellt wurde...?
Bei Fähigkeiten wird auch in Abschlusszeugnissen oft die Gegenwartsform verwendet, weil es nicht um in der Vergangenheit gezeigte Leistungen geht, sondern um dauerhafte Eigenschaften.  Man kann dann z.B. durchaus schreiben: Sie IST sehr belastbar, VERFÜGT über sehr gute Kenntnisse und ERLEDIGTE alle Aufgaben sehr effizient.

Was mir noch auffällt ist, dass ich einige Aussagen für die kurze Tätigkeitszeit unangemessen finde, wie z.B. die "ausgesprochene ... Loyalität". 
Die Aussage "über die Fähigkeit, anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen" klingt eher schwach. Hier fehlt die in Zeugnissen sehr wichtige Aufwertung (z.B. "stets sehr sicher zu bewältigen"). Dass einer Rechtsanwaltsfachangestellten nur EDV-Kenntnisse bescheinigt werden, ist auch etwas mau.  Aber wegen der "stets vollsten Zufriedenheit" und des nur kurzen Zeitraums ist das im Großen und Ganzen sicher akzeptabel.

micha-Köln

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis - Zeitarbeit
« Antwort #7 am: Mai 09, 2011, 12:41:25 Nachmittag »
Hallo zusammen...

Ich habe auch eine Frage zum Arbeitszeugnis einer Zeitarbeitsfirma.

Ich habe 2 Jahre bei einer Zeitarbeit gearbeitet und wurde in verschidene Unternehmen eingesetzt. Jetzt möchte ich ein Arbeitszeugnis in dem Aufgeführt ist bei welchen Unternehmen ich tätig war. Die Zeitarbeit hat mir aber mitgeteilt, dass die Kunden nicht namendlich genannt werden dürfen. Ich würde gerne wissen, ob das richtig ist.

Danke und Grüße aus Köln

Mike

  • Gast
Re: Arbeitszeugnis - Zeitarbeit
« Antwort #8 am: Mai 10, 2011, 08:16:42 Vormittag »
Manche (renommierte) Unternehmen wollen nicht, dass sie in Zeugnissen von Zeitarbeitsfirmen genannt werden, daher steht dann meist da: "War er/sie bei einem unserer Kunden, einem großen deutschen Telekommunikationsunternehmen, als ... eingesetzt" oder so ähnlich. Eine Alternative ist, sich von den Unternehmen, bei denen man eingesetzt war, jeweils eine zusätzliche Referenz (Empfehlungsschreiben) ausstellen zu lassen.


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